Klaus Müller studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse Arik Brauer. Von Anfang an fiel mir sein überlegtes Arbeiten auf. Stets war es sein Bestreben, die Technik der alten Meister zu erlernen, um auf solidem maltechnischem Fundament seine eigene Malerei zu entwickeln. Dieser Weg war ein langer und dorniger Pfad über oftmals verschlungene Pfade, doch stetig bergauf. Während einige seiner Studienkollegen die Abkürzung zu schnellem Erfolg und Beachtung in „Seitenblicken“ suchten, ging Klaus Müller seinen Weg der kompromisslosen technischen Qualität weiter.
Aktuell (2008) mündet dieser Weg in großformatiger Ölmalerei beeindruckender Qualität, aber auch in Serien von meisterhaften Aquarellen mit sehr viel logischem Inhalt, der sich den Betrachtern nach und nach erschließt.
Dass Klaus Müllers Bilder „erwandert“ werden können, ist z. B. an folgendem Aquarell
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studierbar, wobei anzumerken ist, dass die fotografischen Reproduktionen und – vor allem – die JPEG - Kompression seiner Bilder kaum dem Original gerecht werden, da die Rhythmik seiner Maltechnik mit einer „Pixel - Wiedergabe“ nicht vereinbar ist.
Lesen Sie Klaus Müller im Original:
Selbst historische Gemälde, denen im Allgemeinen „Gegenständlichkeit“ attestiert wird zusammen mit einer allzu oft unausgesprochenen "Überholtheit" in Bezug auf die bekannten vermeintlichen neuen Errungenschaften der "Moderne", sind bei genauerer Betrachtung höchst abstrakte Gebilde. Das ist so, weil jede Art der Malerei, selbst die "gegenständlichste" zur Erreichung ihrer Ziele auf das Finden von abstrakten Strukturen zur optischen Vermittlung ihrer visuellen Endaussage angewiesen ist aufgrund der prinzipiellen Unmöglichkeit, Natur an sich zu replizieren. Damit wird offenbar, dass "Abstraktion" keineswegs eine Erfindung der Moderne, sondern ein der Kunst seit Anbeginn immanentes zwangsläufiges Prinzip ist, das sich sowohl in der Höhlenmalerei als auch bei den "alten Meistern" wie Rembrandt, Rubens etc. genauso finden muss, wie auch bei heutigen Künstlern. Die dabei einzig zielführende qualitative Unterscheidung lässt sich daran feststellen, wie effizient und aussagekräftig bezogen auf die jeweilige Situation und gewollte Endaussage des Kunstwerkes der Künstler SEINE INDIVIDUELLE Art der Übersetzung von erlebter Natur / Realität / empfundener Vorstellung in Form individueller "Codes" gefunden hat. Einzig daran ist die Bedeutung eines Kunstwerkes letztendlich im Zeitenkontinuum - auch komparativ - festzumachen unter der Voraussetzung, dass nicht mangelnde handwerkliche Fähigkeiten oder materielle Beschränktheit die Arbeit des Künstlers behinderte. Diese kunstmorphologisch in Erscheinung tretende materielle Komponente alleine ist jedoch solange sinnlos und wertlos im Sinne von Kunst, wenn sie nicht der Manifestation und Vermittlung eines übergeordneten transzendenten Logos dient.
Als negatives Beispiel könnte z B. jener "Fotorealismus" dienen, welcher sich nur noch darauf beschränkt, in mehr oder weniger wahlloser Weise die technisch bedingten optischen Effekte der Fotografie in handwerklich erzeugte Malerei um zu setzten, ohne sich um irgendeinen den Dingen zugrundeliegenden Logos zu kümmern, weil in diesem Sinne der optische Eindruck bzw. die Materie der tatsächlichen "Oberfläche" sich selbst genügt. Ebenso wird Kunst problematisch, welche sich auf das Reduzieren und magnifizierende Herausstreichen von singulären Einzelaspekten beschränkt, da dies zwangsläufig zu einer letztendlichen Verarmung der Kunst führen muss und eigentlich im Weglassen des Kunstproduktion an sich logisch endet.
Dasselbe gilt für alle jene Fälle in der Kunst, in denen "Material" in künstlerischer Produktion im wesentlichen durch sich selbst und seine physikalischen Eigenschaften angeordnet und gestaltet wird und nicht mehr durch maximierte bewusste Steuerung des Künstlers. Dabei sind natürlich Zufall und ausgedehnte Abstraktion ebenso wie Dissonanz und Disharmonie nur jeweils zwei von unendlichen Möglichkeiten, welche jedoch nur solange sinnvoll sind, solange sie nicht als Selbstzweck sich selber genügen.
Wie schwierig ist es eben, die Gesamtheit von universeller Natur gemäß ihrem Logos in ein Kunstwerk - eine Symphonie, ein Gemälde, eine Skulptur oder Architektur - zu legen! Das gilt sowohl für die größte wie auch für die kleinsten künstlerischen Vorhaben, wie wenn man sich als Maler z. B. der Darstellung einer einzigen Orange als radikales Stillleben widmete.
Dies alles erklärt, wieso von der aktuellen "Kunstkritik" meist nur noch des Logos entleerter Realismus akzeptiert wird, bzw. die sich selber genügende Abstraktion und Zufälligkeit. Der die Kunst erklärende und bewertende Experte wird dabei zum eigentlichen Zentrum neben der möglichst maximalen monetären Aufwertung des Kunstwerkes selbst - auf Kosten des Logos.
Klaus Müller
Link zur Website des Künstlers.