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Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst

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Wissenschaft und Gottesbegriff

Und doch verhält es sich ganz anders. Wir können in unseren Tagen unter Einbeziehung der vielen wissenschaftlichen Erkenntnisse den indirekten Beweis einer nicht materiell fassbaren Macht erbringen. Was heißt hier, indirekter Beweis? Indirekt insofern, als es ganz logisch ist, dass aus dem Umstand der niemals bis ins letzte Detail erforschbaren Zusammenhänge klar hervortritt, dass es Ebenen gibt, die nicht mehr materiell zugänglich sind. Somit ist der Beweis erbracht, dass es Kräfte geben muss, die nicht an Materie und somit auch nicht an Zeit gebunden sind. Daraus folgt absolut logisch, dass es für derartige Kräfte keinen materiellen Tod geben kann. Wir werden aber auf ewige Zeiten immer nur darüber spekulieren können, um was es sich bei diesen Kräften handelt. Vielleicht ist es manchen von uns gegeben, im Tod mehr zu erfahren? Mehr Licht? Einigen wir uns doch einfach auf Gott.

Einigen wir uns aber auf einen Gott, der nicht mehr entzweit und darauf, dass dieser Gott nicht erst jetzt neu in diese Welt tritt, sondern schon immer da war. Es darf nicht geschehen, dass Vorfahren verachtet werden für Taten, die sie damals in gutem Glauben setzten. Große Achtung vor den Traditionen der historisch gewachsenen Religionen muss eine Selbstverständlichkeit sein für jemanden, der sich seiner Sache sicher ist, da seine Überzeugungen felsenfest da stehen. Wir müssen nicht mehr die Angstbeißer der Vergangenheit sein. Alle ernsthaften Glaubensbekenntnisse sollten als Versuche auf einem richtigen Weg mit so manchen Irrwegen anerkennt werden.

Die Bewusstwerdung neuer Erkenntnisse durchläuft stets folgende Stufen: Zunächst ist man unbewusst unwissend, ein Zustand prinzipiellen Wohlbefindens; vergleichen wir diesen mit der Zeit vor der Menschwerdung. Dann folgt die Phase des bewusst unwissend Seins, einem Zustand des Unwohlseins; vergleichen wir diese Phase mit jener der Menschheit bis heute. Darauf folgt die Phase des bewussten Wissens. In diese Phase tritt die Menschheit gerade ein. In dieser werden universelle Zusammenhänge und physikalische Abläufe bewusst und oftmals experimentell bewiesen. Diese Beweise führen jedoch erst ganz allmählich zu der Erkenntnis, dass, so paradox es auch klingen mag, kein Widerspruch liegt zwischen der Annahme, der zu Erkenntnissen befähigte Mensch sei Mittelpunkt des aktuell mit technischen Hilfsmitteln erfassbaren Universums und dem Wissen, dass er es im gesamten All doch nicht ist, ganz zu schweigen von jenen Welten hinter den Welten. (Diese Feststellung ist bezeichnend für „Hinterweltler“, wie manche Anhänger eines falsch verstandenen Nietzsches gerne jene Menschen bezeichnen, die nicht in der Rasse der Weisheit letzten Schluss sehen.) Schließlich folgt die Phase des unbewussten Wissens, die gefühlsmäßig jener des unbewussten Unwissens gleicht, jedoch unter dem Aspekt einer hinzugewonnenen Qualität, nämlich jener, nun wirklich Mensch zu sein. - Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es zu allen Zeiten einige wenige Menschen, sozusagen Söhne Gottes, gegeben hat, die sich stets auf der Ebene des zumindest bewussten Wissens befunden haben.

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Michael Paulus - Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert: 23.05.2016 09:37:07

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