In diesem Zusammenhang muss noch ein weiterer enorm wichtiger Aspekt des bedingungslos fortschrittsgläubigen Zeitalters (man bedenke, dass Fortschrittsglaube den Glauben an Gott ersetzt) in den Disput eingebracht werden: Je früher Kleinkinder aus dem Urvertrauen einer intensiven Bindung an die Mutter (und durchaus auch an den Vater, wenn es sich um hoch entwickelte Familienstrukturen handelt) gerissen werden, desto eher wird bei diesen Kindern das Urvertrauen zu göttlichen Wahrheiten verloren gehen. Diese Kinder schaffen sich sehr früh eine konstruierte Welt, die parallel zur real existierenden besteht. Sie fabulieren, indem sie Geschichten erfinden, an die sie selber glauben. Dieses Verhalten wird oftmals lebenslang beibehalten, weshalb es auch immer schwieriger wird, Aussagen Erwachsener ernst zu nehmen. Besonders augenfällig wird dieses Verhalten, wenn es um das „Leben“ tradierter Formen des Zusammenlebens von Mann und Frau im Sinne einer Ehe oder eheähnlicher Partnerschaften geht. Nicht mehr das Ideal göttlicher Liebe spielt eine Rolle, denn dieses Ideal wurde bereits im Kleinkindesalter durch ein allzu frühes Lösen der Bindung zur Mutter abgetötet, sondern nur mehr banale, materielle Motive bedingen den Wunsch nach Bindung an einen Menschen, den man dann als Problemlöser „liebt“ und der einen dann unbewusst(!) von der Urangst des Ausgestoßenseins aus göttlichem Urvertrauen befreien soll. Kein Wunder, dass die meisten Menschen, so lange es nur irgendwie geht, auf der Suche nach einer neuen Märchenfigur sind, die am besten in ihre Parallelwelt vergangener Kindheitsträume passt. Und kein Wunder, dass dieser Mensch nur höchst selten gefunden wird, da es ihn ja immer seltener geben kann. Kinder dieser bereits schwer geschädigten Eltern scheinen es nun vordergründig noch schwerer zu haben, sich gut zu entwickeln. Jedoch erkennen wir in der Tatsache des automatischen Rebellierens der Jugend gegen die - v. a. gelebten - Überzeugungen der Eltern wieder einmal eines jener genialen natürlichen Regulative, das dazu führt und führen wird, dass sich hinkünftige Generationen anderer Verhaltensweisen bedienen werden. Ansätze zur Besserung sind ja allerorts bereits heute (2007 n. Chr.) zu erkennen. |