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Musik an zwei Klavieren

 
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Zsuzsa Varga und Christoph Selg im Kulturhof Aderklaa

Das Angerdorf Aderklaa liegt in dem zum Weinviertel gehörenden Marchfeld in Niederösterreich zwischen Wien und Deutsch Wagram. Es ist mit dem Auto über die neu ausgebaute Verlängerung S2 der Wiener Tangente (A23) sehr schnell erreichbar.

Ein Besuch lohnt sich allemal, nicht nur, wenn man sich im Reithof Pferden widmen möchte, sondern vor allem dann, wenn im Kulturhof ein Konzert mit hochkarätigen Künstlern stattfindet, wie am 24.1.2010, als die Pianisten Zsuzsa Varga und Christoph Selg sich einigen Werken der Komponisten Skrjabin und Rachmaninov widmeten.

Selg ist ein fundierter Denker und Philosoph am Klavier, der sehr passende Worte zu seinen und Vargas Darbietungen fand.

Zsuzsa Varga hat einmal mehr bewiesen, dass sie auf ihre Art und Weise in nahezu konkurrenzloser Qualität – im reinsten Wortsinn – musiziert. Es könnte sein, dass es auf dieser Erde einige bekannte und noch nicht bekannte Pianisten und Pianistinnen gibt, die technisch ebenso perfekt sind, aber ich habe noch nie ein Klavierspiel gehört, das mich so berührte wie jenes von Varga. Diese Frau ist wie das „Missing Link“ zwischen den Komponisten und jenen seligen Momenten, die Musik auslösen sollte. Sie garantiert das, was ich an anderer Stelle meiner Website formulierte: „Kompositionen sind Inspirationen, die sich in lichten Momenten im Zuhörer erfüllen.“

Varga lässt sich in die Interpretationen mit ihrem gesamten Körper hinein fallen, ohne dabei jemals aufgesetzt theatralisch zu wirken. Die großen und kleinen, in sich verschlungenen Melodiebögen des Komponisten Alexander Nikolajewitsch Skrjabin vermittelte sie so eindrucksvoll, dass mir im Vergleich dazu nur der Sänger Fritz Wunderlich einfiel, der ja auch ein Meister der großen musikalischen Bögen in den Liedern Schuberts oder Schumanns war.

Es wäre Fehl am Platz, Varga als Rohdiamant zu bezeichnen. Diese Pianistin ist ein fertig geschliffener Diamant, der der ganzen Welt gehört. Und dabei spielt es keine Rolle, wie lange es dauert, bis die sogenannte Weltöffentlichkeit sein Feuer im Humus unserer Wegwerfgesellschaft erkennt.

Der Kulturhof Aderklaa wird von Maria Litschauer betrieben. Solchen bemühten Menschen ist es zu verdanken, dass jeder schon heute Persönlichkeiten wie Christoph Selg und Zsuzsa Varga erleben kann.

© Michael Paulus, 2010

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